Dienstag, 1. August 2023

Fitnessforschung – The Big Sleep

Auch die Schweizer mögen wir. Nicht zuletzt, weil mit Schweizern zu streiten kein Spaß ist. Die Schweizer sind intelligent, gut ausgebildet und haben ihren ganz eigenen Kopf. Deshalb wird in der Schweiz Wilhelm Tell als Volksheld verehrt. Dieser Typ, der seinen Kind mit einer Armbrust von anno Knipp einen Apfel vom Kopf geschossen hat. Weil er sich von einem Habsburger nichts sagen lassen wolle. So verständlich dieses Motiv sicherlich ist, bei uns wäre das direkt ein Scheidungsgrund oder Anlass für eine Strafanzeige. Hier können Sie so etwas nicht bringen. Auch die Freunde würden komisch schauen. Obwohl das Material natürlich Fortschritte gemacht hat. Die Nemesis 480, zum Beispiel, besitzt solide Technik: Kompositmaterial, ABB Sehne, eingebaute Kurbelspannhilfe, Zielfernrohr, SDLS Dämpfer, Jim Kempf-Abzug, 526 km/h Pfeilgeschwindigkeit. Damit kann man im Grunde schon arbeiten, doch - wie gesagt - bei den Kids, besser nicht. 

Im Swiss Medical Forum wird berichtet, dass es aktuelle Forschung zu der Frage gibt, ob man abends Sport treiben sollte. Nicht so Forschung wie bei uns: Ja wir haben mal im Ministerium rumgefragt, und da fanden es alle gut. Nein, echte Forschung, repräsentativ ausgewählte Probanden, Kontrollgruppen, Versuchsreihen, statistische Auswertung, Dokumentation, Peer Review. Was man halt so macht, wenn einen was interessiert. Wenn also nicht nur so ein Wisch benötigt wird, um etwas durchzusetzen, das man sich vorher schon in den Kopf gesetzt hat. 

Das Thema der Studie waren Schlafstörungen im Leistungssport. Auch in Deutschland wurde zu diesem Thema früher geforscht, ist aber lange her. War bevor alle Projekte, die gefördert werden, mit Klima oder Gender zu tun haben mussten. Nun haben sich also die Schweizer der Sache angenommen und durchaus Spannendes herausgefunden. Beispielsweise, dass im Eishockey-Leistungssport Schlaftabletten wie Tic Tacs verabreicht werden. Man sollte wohl besser ausgeschlafen sein, bevor es da los geht. Jeweils zwei Minuten Auszeit gibt es für folgende Spielzüge: Stockschlag, Beinstellen, Halten, Ellenbogencheck, Haken, Check mit dem Stock, unerlaubter Körperangriff. Für einen Außenstehenden könnten die Schlafstörungen im Eishockey also durchaus auch andere Gründe haben als Sport am Abend. Die wurden aber nicht untersucht.

Nicht nur beim Eishockey, sondern auch in der allgemeinen Bevölkerung, gibt es Schlafstörungen, rund 30% klagen darüber. Das haben die Schweizer ebenfalls erforscht. Dass Schlafstörungen etwas mit Sport am Abend zu tun haben, wurde aber widerlegt. Forscher der ETH Zürich und des Swiss Sleep House in Bern empfehlen, die Trainingseinheiten mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen zu beenden, weil die Herzfrequenz nach dem Sport noch eine Weile erhöht bleibt. Sie haben zudem festgestellt, dass Schlafstörungen besonders bei Personen auftreten, die überhaupt keinen Sport treiben. Sport am Abend ist also nicht der Grund für Schaftstörungen, sondern könnte sogar Teil einer Therapie gegen diese sein. Das ist natürlich eine höchst erfreuliche Erkenntnis. Die Schweizer wären nicht die Schweizer, wenn sie ihre Forschungsergebnisse nicht zusammen mit etwas Lebensweisheit präsentieren würden: Sie empfehlen eine heiße Dusche oder ein Bad am Abend.

All das deckt sich mit den Schilderungen der Trainierenden in unseren Fitnessclubs. Doch auch, falls das nicht so wäre, würden wir den Schweizern nicht widersprechen. Solche Fähigkeiten im Umgang mit der Armbrust, gepaart mit dem Willen, diese einzusetzen. Da möchten wir kein unnötiges Risiko eingehen.

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