Montag, 1. Januar 2024

Fitnessmagazine – Und täglich grüßt das Murmeltier

Wir schwören: Nie haben wir irgendwo geklickt, unsere Adresse eingetragen oder leichtsinnig eine Visitenkarte rausgegeben, die dies hätte auslösen können. Fitnessmagazine. Kommen jeden Monat, mehrere, können Sie die Uhr nach stellen. Die Titel brauchen Sie gar nicht anzusehen. Sind alle, nett gesagt, sehr ähnlich. Marke, Monat, Jahr, egal. Als könnten Sie durch die Pappe schauen. Inhalt bekannt, noch bevor Sie vom Briefkasten zurück in der Wohnung sind. 

Zunächst mal die Form der Auslieferung. Alle reden über Digitalisierung, aber die Dinger kommen physikalisch. Würden die per Email geliefert, ein fettes PDF oder so eine Webseite, wo man durchblättert, klar, dann könnte man Junk-Mail einstellen und aus die Maus. Aber nein, die kommen gedruckt. Wir haben hier fünf Briefträger, in einem guten Monat. Kommen zum Teil, wenn man noch schläft. Denen können Sie nicht einzeln erklären, dass sie die Teile nicht einwerfen, sondern wieder mitnehmen sollen. Würde sowieso keine Begeisterungsstürme auslösen. Gerade diese Dinger gehen ja aufs Kreuz. Ist also keine realistische Option.

Dann das Material. Woraus sind die eigentlich? Plastikfolie, klar, kommt in den Wertstoffeimer, obwohl kein Logo vom Grünen Punkt drauf ist. Das fühlt sich einfach richtig an. Produktproben, eingesteckte Flyer und so, wohl Restmüll. Schon mal nicht optimal. Dann der Schinken selbst. Hochglanz. Fühlt sich das wie Papier an? Nicht wirklich. Also die FAZ, ist schon Jahre her, das war irgendwie anders. Bei der war klar, Papiertonne. Aber diese Teile, vielleicht Wertstoff? Auf der gelben Tonne steht fett Verpackung drauf. Ist so ein Magazin eine Verpackung und, falls ja, für was?

Also nicht falsch verstehen. Die Leute, die da fotografiert, interviewt, nach Ihrer Meinung oder einem Kurzkommentar gefragt werden, die Testimonials abliefern oder einfach nicht bei drei auf dem Baum waren, das sind durchweg nette und kontaktfreudige Typen. Frauen, Männer, Queer, Divers, keine Angabe. Mit denen können Sie rüber zum Griechen, Vorspeisen und Ouzo bestellen. Das wird nett, versprochen. Man rätselt nur, warum diese Geschichte mit den Magazinen?

Muskeln, so im Sinne von Arnold Schwarzenegger 1970 Venice Beach, da redet heute keiner mehr drüber. Will im Grunde auch keiner mehr haben. Aber Magazine, das ist doch auch Old School. Wieso haben die sich nicht überlebt? Vielleicht ist die Fitnessbranche in einer Art Midlife Crisis. Also Muskel nicht, aber ein Magazin zum anfassen? Keine Ahnung. Wir setzen auf die junge Generation. Die müssten damit doch eigentlich auch grad mal gar nichts anfangen können, wegen der Handys. Hoffentlich gehen einige von denen in die Verlagsbranche und machen diesem Irrsinn den Garaus. Wir jedenfalls haben es nicht geschafft.


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