Sonntag, 1. Oktober 2023

Woke – The Day After Tomorrow

Was das Wort - woke - eigentlich bedeutet, ist nicht ganz klar. Einige meinen, dass es mit dem Kampf gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu tun hat. Norbert Bolz nennt die Woke-Bewegung: Taliban der Postmoderne. Wokeness ist schwierig zu beschreiben, doch wenn man sie sieht, dann erkennt man sie. Emails von Universitäten oder politischen Stiftungen sind voll davon. Videos auf KiKA und Elternbriefe der Schule auch. Es gibt Abiturprüfungen über den korrekten Umgang damit. Wokeness entspringt dem Wunsch, nirgends anzuecken. 

Die Wahrheit kommt dabei leicht unter die Räder. So hat eine Untersuchung der Columbia University ergeben, dass im Zulassungssystem dieser amerikanischen Spitzenuniversität das reichste Tausendstel der Bevölkerung eine um den Faktor 100 größere Chance auf einen Studienplatz hat als die untersten 200. Damit steht Columbia nicht allein. Die gesamte Ivy League setzt auf legacy admissions als Mittel zur Spendenförderung. Nicht zuletzt um diese Tatsache zu verbergen, sind die führenden amerikanischen Unis Weltmeister der Wokeness geworden. Hüben wie drüben. Jeder Präsident einer deutschen Uni weiß, dass die Studienanfänger seit Jahren immer geringere Kompetenzen mit ins erste Semester bringen und im Studium weniger lernen als früher. Eine Folge finanzieller Vernachlässigung und ideologisch verzerrter Lehrpläne. Thematisiert wird das kaum. Doch es wird fleißig gegendert und auf die Probleme von Transsexuellen hingewiesen. Das ist im Zweifel bequemer und billiger, als die Bedingungen für die übrigen 99,99% der Studenten zu verbessern. Scheinheiligkeit und Verleugnung der Wirklichkeit sind zentrale Elemente der Woke-Bewegung. Niemand erklärt das besser als Konstantin Kisin. Sein Vortag bei der Oxford-Union im Januar 2023 beschreibt dies eindrücklich und mit rhetorischer Brillanz. Seine Empfehlung: Hört auf zu heulen und fangt an zu arbeiten. 

Menschen, die einen Fitnessclub besuchen, wissen das. Dort geht es nicht um die Kontrolle Ihrer politischen Haltung, sondern um die Ihres Körpers. Niemand trainiert bei uns aus Protest gegen Kolonialismus oder CO2-Emissionen. Es hat sich auch noch keiner in der Lobby festgeklebt. Wir sind froh über diese Bodenständigkeit. Sich körperlich fit zu halten, ist für uns die ultimative Zukunftsinvestition und Ausdruck des Willens, das Übermorgen selbst zu gestalten. 

Der Weltuntergang ist hier einfach kein so großes Thema.

Fitnessgetränke – Dein Fallschirm und dein Rettungsboot

Sportliche Aktivität und Trinken gehören zusammen. Obwohl sich die mediale Aufmerksamkeit auf Energydrinks und Mineralgetränke richtet, ist ...