Montag, 1. September 2025

Gendertoiletten – Easy on Me

Es ist atemberaubend, was Genetiker im Laufe der Zeit über uns herausgefunden haben. Für Ihren Fitnessclub bedeutet dies allerdings, dass Sie bald wieder Handwerker im Haus haben werden, falls Sie - so wie wir - nur zwei Arten von Toiletten besitzen. Noch 400 vor Christus glaubte ein griechischer Philosoph, dass männlicher Nachwuchs im linken Hoden entstünde, dessen Spermien im Fall der Fälle an der rechten Seite der Gebärmutter andocken. Mitte des 19. Jahrhunderts kam dann Mendel mit seinen Erbsen und Darwin besuchte Galapagos. Beide haben wertvolle Beiträge geleistet, uns in der Gendersache aber nicht wirklich voran gebracht. Doch seit den 1950ern ging es dann Schlag auf Schlag. Inzwischen gilt als wahrscheinlich, dass alle Menschen auf der Erde von einer einzigen Frau abstammen. Sie wird von Wissenschaftlern liebevoll Eva genannt und lebte vor etwa 200.000 Jahren im heutigen Botswana. 

Diese Tatsache ist bekannt, weil die Energieerzeugung unserer Zellen Aufgabe der Mitochondrien ist, deren Erbgut nur von Frauen weitergegeben wird. Im Fitnessclub ist dies von besonderer Ironie, weil sich Männer ja gemeinhin als die Kraftprotze sehen. Und es kommt noch schlimmer. Die Gene der Mitochondrien sind nicht einmal menschlichen Ursprungs. Sie ähneln stark denjenigen von Bakterien. Es lief also vermutlich so ab: Irgendwann in der Urzeit suchte ein Bakterium Zuflucht in einer Zelle und einigte sich mit dieser auf eine langfristige Zusammenarbeit. Als die Natur dann später die männlich-weiblich Sache ausheckte, wurde entschieden, dass die Baupläne für das zelluläre Kraftwerk nur, das heißt einzig und allein, von Frauen weitergegeben werden dürfen. Wer denkt sich so etwas aus, bei dem Frauenanteil in MINT-Fächern?

Leider ist das noch nicht alles. Es folgt ein weiterer Tiefschlag. In der Schule wurde erzählt, dass Männer ein Y- und ein X-Chromosom, Frauen jedoch zwei X-Chromosomen tragen. Punkt. Klingel zur Pause. Tja, schön wär‘s. Denn inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Sache nicht so einfach ist. Es gibt Frauen, die sich wie Frauen fühlen und YX-Chromosomen besitzen. Auch gibt es Männer, die sich trotz YX-Kombinationen nicht wie Männer fühlen, und Frauen, die sich mit XX-Kombination nicht wie Frauen fühlen. All das ist recht unübersichtlich. Schuld hieran sind, wie könnte es anders sein, die Männer. Denn sie, nicht die Frauen, sind genetisch gesehen das schwache Geschlecht. Dies aufgrund der ständigen Genmutation, welche ein Motor für Innovation ist, aber eben auch viele Fehler produziert. Es ist wie auf Ihrem PC oder Handy: neue Apps können spaßig, aber auch eine Gefahr für die Stabilität sein. Besitzt ein Mensch zwei identische Chromosomen, so wie Frauen mit XX-Kombination, dann kann die Zelle ein nachteilhaft mutiertes anhand der Kopie reparieren. Bei Männern funktioniert das nicht, weil nur ein Y-Chromosom existiert. Ist dieses kaputt, dann war es das.

Da Männer bis zur Erfindung der Samenbank 1971 eine wichtige Rolle für den Fortbestand der Menschheit spielten, half sich unser Körper damit, männliche Erbinformation vom Y-Chromosom in andere Teile des Genoms zu verschieben. Also auf Chromosomen, die auch Frauen besitzen und vererben können. Männer gibt es in ihrer heutigen Pracht und Schönheit also nur, weil Frauen einen halbvollgepackten Rucksack eigentlich rein männlicher Gene mit sich herumschleppen. Da sich auch diese laufend verändern, zahlen die Frauen hierfür einen hohen Preis. Denn die geschlechtsrelevante Codierung wird regelmäßig zerschossen. Deshalb kommt es vor, dass sich Männer nicht wie Männer und Frauen nicht wie Frauen fühlen, unabhängig von dieser XY-Geschichte aus der Schule. Natürlich hat sich keiner der Betroffenen für diese Sache freiwillig gemeldet. Alles ist reiner Zufall. Dass diese Menschen ihren Gefühlen zukünftig mehr Ausdruck verleihen, ist sowohl wahrscheinlich als auch erfreulich. Wenn Sie ein warmes Bier serviert bekommen, sprechen Sie das auch an, denn nur so gibt‘s ein kaltes. Die Welt wird also immer bunter. 

Suchen sie also besser die Nummer Ihres Trockenbauers heraus und bestellen Sie weitere Sanitärkeramik für Ihren Club. Sie werden eine größere Anzahl von Toiletten benötigen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich unsere Versammlungs- und Arbeitsstättenverordnungen dieser neuen Wirklichkeit anpassen, ist noch geringer als die genetische Entwicklung in Richtung einer klaren Abgrenzung der Geschlechter.

Gendertoiletten – Easy on Me

Es ist atemberaubend, was Genetiker im Laufe der Zeit über uns herausgefunden haben. Für Ihren Fitnessclub bedeutet dies allerdings, dass Si...