Jeder kennt diese Szene. Der Eigentümer war als junger Mensch in Griechenland und hat sich verliebt. Das Essen, die Leute, blauer Himmel, gekalkte Hütten. Mama Mia eben. Später, gemeinsam mit seiner Frau, geht er einkaufen. Aber nicht alles passt ins Reisegepäck. Also kommt das Zeugs irgendwann als Lieferung nach Deutschland. Palettenweise Bilder, Amphoren, Statuen, Schnitzereien, Flaggen, Fischernetze, Korkschwimmer, getrocknete Seesterne und Muscheln. Zum Glück sind es meist Restaurants, die dieses Schicksal ereilt, wo es Ouzo gibt. Aber auch Cafés, Friseure, Spielhallen und Saunen trifft es manchmal, und dort ist es deutlich schwieriger zu ertragen. Der englische Begriff, theme location, klingt besser, kann das Problem aber nicht lösen.
Auch in der Fitness gibt es solchen Themen. Einige Clubs sehen aus wie ein Edelfriseur oder wie diese Designerläden am Flughafen. Glatte Oberflächen, indirekt beleuchtet, perfekt durchgestylt, bitte nicht anfassen. Es gibt zudem Öko, Asia, Belle Époque, Flower Power, Popart, Opas Turnhalle, Rugged, Gothic, Mad Max, Graffiti, Street Style, Riffelblech und Schwarz. Mit Letzterem ist gemeint: schwarzer Boden, schwarze Wände, schwarze Decke, schwarze Möbel, schwarze Computer, schwarze Trainingsgeräte, schwarze Arbeitskleidung. Es ist so schwarz, dass Sie ein Kleinkraftwerk im Keller betreiben können, ohne bei voller Beleuchtung Ihre Schuhe sehen zu können. Dann gibt es noch RAL-Farben und natürlich bunte Mischungen aus alledem.
Man bekommt Kopfschmerzen, wenn man nur anfängt, über dieses Thema nachzudenken. Bei uns dominieren RAL Farben. Nicht weil wir die mögen. Der Kollege meint, muss man nachstreichen können. Die Wahrheit ist, dass uns einfach noch nichts Besseres eingefallen ist. Also halten wir es mit dem Architekten, dessen letzte Worte auf dem Sterbebett bekanntlich lauteten: Da müssen wir noch was ändern.
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