Es gibt Routinen, die einfach nerven. Weil sie nichts bringen, weil sie bedeutungslos sind, weil man den Spruch tausendfach gehört hat. Die Bürobegrüßung - Mahlzeit - zum Beispiel, besonders auf der Toilette. Da fragt man sich, warum das Homeoffice nicht schon viel früher erfunden wurde. Oder so Sätze wie: Grüß Deine Familie. Die meisten von denen kennen diesen Typen doch überhaupt nicht. Zuhause dann: Ja also der xy lässt grüßen. Wer? Was bedeutet das eigentlich? Keine Ahnung. Die ganze Unterhaltung kann man sich schenken. Lieber den Mund halten und direkt zum Kühlschrank gehen.
Besser läuft es da schon im Orient: Salam Alaikum Habibi. Friede sei mit Dir, mein Lieber, sowie des Herren Gnade und Segen. Das hat was Persönliches und ist irgendwie nett, egal wie oft man es hört.
Doch es gibt auch Routinen, die knallhart nützlich sind, wo es direkt was zurück gibt. Zähneputzen fällt einem da ein und natürlich das Fitnesstraining. Ich geh heute mal trainieren, sagt einer. Wer’s glaubt wird selig. Weil es so nicht läuft. Mal eben zum Training gehen, das findet erstens viel zu selten statt, zweitens dauert die Suche nach den Turnsachen länger als das Training, drittens bringt wenig Sport dem Körper auch wenig. Wie das Mountainbike, das in der Garage verstaubt. Kann man direkt verschenken oder bei Ebay-Kleinanzeigen reinsetzen. An die Stelle passen gut zwei Kästen Bier oder Wasser, gestapelt vier.
Ein erfolgreiches Fitnesstraining erfordert Regelmäßigkeit, um den inneren Schweinehund nicht nur ab und zu sondern systematisch auszutricksen. Einmal die Woche, kann man machen, besser ist natürlich zweimal. Es hilft, Tag und Uhrzeit verbindlich festzulegen, und verpasste Termine innerhalb derselben Woche zu verschieben. Richtig Fleißige kommen noch öfter. Wir freuen uns über jeden Ihrer Besuche, auch morgens um sechs oder spätabends. Weil Sie verstanden haben, wie es funktioniert. Und es macht großen Spaß, das zu sehen. Sie zu sehen.
Natürlich war Sams Antwort - I don't know what you mean, Miss Ilsa - eine Lüge. Weil er es schon tausend mal gespielt hatte, weil er wusste wie es am Klavier läuft. Tricksen Sie sich nicht selbst aus. Kommen Sie regelmäßig in den Club und tun Sie dort, was getan werden muss. Vielleicht spielen wir es dann noch einmal für Sie: As Time Goes By.