Game of Thrones haben wir nicht gesehen, wegen der Drachen. Vikings schon. Das hat Wochen gedauert und war nicht immer angenehm. Was aber vermutlich beide Serien zeigen ist, dass Sicherheit und Triumpf kurzlebig sind, dabei oft auf haarsträubender Selbsttäuschung beruhen. Neueröffnungen von Fitnessclubs sind ähnlich. Wen wundert‘s? Auch so einen Drachen zu fliegen oder Axt und Holzschild herumzuwuchten, sind sportlich anspruchsvoll. Würden ja sonst viel mehr Leute machen.
In der Fitness ist lediglich sicher, dass es nicht alle neuen Clubs schaffen werden. Wie Wikinger in ihren offenen Schaluppen auf hoher See. Selbstverständlich kommen einige Clubs groß raus: Überzeugend in Funktion und Design, mit motivierten Mitarbeitern und jeder Menge zufriedener Kunden. Doch für eine erkleckliche Zahl von Anlagen gilt das nicht. Dies ist kein so großes Thema, wenn Sie jedes Jahr viele davon eröffnen. Einige werden ein Erfolg, andere schlagen sich vernünftig, manche nicht. Im Schnitt wird sich die Sache aber rechnen, wenn Sie keine grundsätzlichen Fehler begehen. Solche gibt es selbstverständlich auch, aber nicht auf Dauer. Das Mietobligo für eine einzige Anlage beträgt leicht fünf Millionen Euro. Hinzu kommen Geräte, Möbel und Anlaufverluste. Nach 10-20 größeren Anlagen fragen dann auch die wagemutigsten Investoren mal nach, wie es so läuft. Das ist im Ergebnis zwar weniger krass als abzusaufen oder auf dem Schlachtfeld zerlegt zu werden. Kommt in Bezug auf Ihr Projekt aber aufs Gleiche hinaus, falls Sie keine Ahnung haben.
Doch was ist, wenn Sie dieses Jahr kein Dutzend Anlagen eröffnen möchten, sondern vielleicht nur eine oder zwei? Wenn zudem diese Anlagen eine für Sie nennenswerte Investition erfordern? Tja, dann bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als all die negativen Gedanken auszublenden. Obwohl diese natürlich berechtigt sind, denn letztlich werfen Sie eine Münze.
Manchmal hat man den Eindruck, dass junge Menschen die Augen vor der harschen Wirklichkeit verschließen. In Computerspielen versinken, in Chats oder anderem Zeugs, was so über Handybildschirme flimmert. Doch sind junge Leute in geschäftlichen Dingen eher konservativ. Ist ja klar, weil sie keine Kohle haben. Deshalb fällt es meist den älteren Semestern zu, bei unternehmerischen Entscheidungen die Realität auszusperren.
Hätt noch emmer joot jejange, sagt man in der Domstadt. Für die Fitness eine sinnvolle Einstellung. Vielleicht ein Vermächtnis der Wikinger, die im 9. Jahrhundert oft dort waren. Bargeldlos versteht sich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.